Mit Kampf und mit Willen
In seiner dritten Saison mauserte sich Christopher Bähr vom Auswechsel- zum unverzichtbaren Ergänzungsspieler mit Stammplatzpotenzial. Darüberhinaus übernahm der 25-jährige ehemalige Dessauer neue Aufgaben im Bereich des Eventmanagements bei BAT Berlin. Welche Ansprüche Bähr an die neue Saison stellt, verriet er batberlin.de
batberlin.de: Die Saison fängt in ein paar Wochen an, startbereit?
Christopher Bähr: Um ehrlich zu sein, nein. Sicher, wir gehen regelmäßig auf dem Tempelhofer Flughafen in beschränkten Gruppen laufen, aber mir persönlich fehlen noch die floorballtypischen Lauftrainings – mit Sprints, Intervallläufen, koordinativen Übungen usw. Aber aus zuverlässigen quellen – quasi Coach Krohne – weiß ich, dass nach den Czech Open damit begonnen wird. Ich freu mich schon ein wenig drauf, mir die „Seele aus dem Leib zu kotzen“. Auch das Technik-Training müsste noch ein wenig intensiver gestaltet werden…
batberlin.de: An Niederlagen wächst man – was nimmst du aus der vergangenen in die nächste Saison mit?
Christopher Bähr: Ich persönlich habe mitgenommen, dass wir lernen müssen unsere Leistung konstanter abzurufen. Man hat einfach gemerkt, dass zum Ende der saison hin ein wenig die Luft raus war, die uns zu Beginn der saison so stark gemacht hat! Gerade beim spiel um platz drei gegen Weißenfels waren wir eine ganze andere Mannschaft als zu Beginn der saison, was leider dazu führte, dass wir unsere Spitzenleistungen nicht mit Metall belohnen konnten. Aber dennoch bin ich zuversichtlich, und denke, dass wir uns in der kommenden Saison wieder unter den Topmannschaften tummeln werden – und wir wissen selbst, dass wir immer für eine Überraschung gut sind.
batberlin.de: Nach den ersten Abgängen, scheint es, dass Berlin in der kommenden Saison um einiges pragmatischer wird spielen müssen. Wo werden die Stärken des Teams liegen?
Christopher Bähr: Spieler kommen, Spieler gehen, das ist wohl das „Normalste“ in Berlin. Auch wenn Leistungsträger wie Mussalo oder Pauser weg sind, so denke ich, dass wir uns darauf einstellen und einen passenden Mittelweg, was das Spielerische angeht, finden werden. Wir müssen sicherlich aus der Abwehr heraus unser Spiel suchen. Berlin hat nicht die technischen Überflieger, außer eventuell Jan, die einfach mal im Alleingang ein Tor schießen können, daher wird eine geschlossene Mannschaftsleistung spielentscheidend sein. Jeder muss für den anderen kämpfen. Natürlich konnten wir hervorragende Zugänge wie beispielsweise Tom Nebe verzeichnen, aber ich denke diese Saison wird bei Berlin durch Kampf und Willen geprägt sein.
batberlin.de: BAT möchte mit Floorball seine Präsenz in Berlin stärken. Wie kann das gelingen?
Christopher Bähr: Sich in Berlin zu präsentieren, ist schwierig, da das Sportangebot einfach viel zu groß ist! Ich glaube, wir müssen viel mehr aus dem Jugendbereich her arbeiten und das Interesse der Kleinsten viel mehr wecken. Außerdem denke ich, dass BAT bereits gute Kontakte besitzt, beispielsweise zum RBB, die wir einfach intensiver pflegen müssen. Wir sollten uns auch vielmals bei Alex Kluge bedanken, über den wir es geschafft haben jedes Spiel in der Max-Schmeling-Halle spielen zu dürfen. Ich glaube, das ist schon ein Punkt, der Zuschauer anziehen wird. Und wie wir uns als Team darstellen, liegt an uns selbst – denn wir wissen, nur erfolgreiche Teams sind für Zuschauer attraktiv. Darüberhinaus bin ich immer ein Freund von Guerilla-Aktionen, wo wir Floorball interessanter machen können – so wie es uns letzte Saison im Volkspark Friedrichshain gelang.