9:8 in Lilienthal – BAT klettert auf Playoff-Platz
Zum Auftakt der Rückrunde klettert BAT Berlin erstmals in dieser Saison auf einen Playoff-Platz. Durch den 9:8-Sieg bei Aufsteiger Lilienthal überholen die Hauptstädter den ETV Hamburg und rangieren nun auf Rang vier. Lange sah es nach einem klaren Erfolg für BAT aus, der jedoch mit schwindenden Kräften in den Schlussminuten noch einmal in Gefahr geriet. „Wir schwankten, aber wir fielen nicht“, resümierte Spielertrainer Timo Krohne.
In den letzten Minuten vor der Partie gegen Lilienthal griff BAT-Spielertrainer Timo Krohne in die psychologische Trickkiste. Krohne zeigte seinen Spielern die Torszenen aus dem Hinspiel vor knapp zwei Monaten: Da hatte Berlin in der Max-Schmeling-Halle mit der schlechtesten Saisonleistung eine herbe 2:6-Klatsche gegen den Neuling kassiert. „Das hier passiert uns heute nicht“, stachelte Krohne seine Männer an. Und die begannen wie die Feuerwehr, zeigten das beste Drittel der bisherigen Spielzeit. Treffer von Inkinen, Heitmann (2) und Kratochvil sorgten für eine beruhigende 4:0-Führung nach 20 Minuten. „Das war letztlich spielentscheidend“, sagte Kratochvil im Anschluss. „Wir mussten hoch vorlegen.“ Warum, wurde im weiteren Spielverlauf klar. Zunächst beantworteten Hahmann und Heitmann den ersten Lilienthaler Treffer (25.) mit ihren Toren zum 5:1 und 6:1. Kratochvil stellte drei Minuten vor Ende des zweiten Abschnitts nach dem zweiten Tor der Gastgeber den Fünf-Tore-Vorsprung wieder her. Unkonzentriertheiten in der Defensive ermöglichten Lilienthal aber noch vor der Pause zwei Treffer binnen 35 Sekunden. Spielstand nach 40 Minuten: 7:4.
Bei Berlin, die wie in der Vorwoche beim Pokalaus in Bremen die meiste Zeit der Partie mit nur neun Feldspielern agierten und dabei trotzdem ihre hoch stehende Manndeckung spielten, schwanden die Kräfte im Schlussdrittel nun sichtbar. Inkinen, der trotz starker Erkältung 60 Minuten durchhielt und dabei vier Punkte (3+1) markierte, sorgte mit zwei Toren für das 8:4 (44.) und zehn Minuten später für das 9:5. Dieser Treffer sollte noch Gold wert sein. Denn wie schon so oft in dieser Saison drehte Lilienthal in den Schlussminuten auf. Nur 23 Sekunden nach Inkinens Treffer verkürzte der Neuling auf 9:6 und ließ weitere fünf Sekunden später das 9:7 folgen – Berlin in dieser Phase im Tiefschlaf. In der Folge kassierte BAT auch noch zwei Zeitstrafen, von denen Lilienthal die zweite zum 9:8-Anschluss nutzte. Zu dem Zeitpunkt waren noch knapp drei Minuten auf der Uhr. Berlins Spieler krochen nun sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch, retteten am Ende jedoch den Vorsprung über die Zeit. „Wir schwankten, aber wir fielen nicht“, resümierte Spielertrainer Krohne nach der Partie. Am 8. Spieltag, zum Auftakt der Rückrunde, klettert BAT damit erstmals in dieser Saison auf einen Playoff-Platz, zieht am ETV Hamburg, die 5:10 gegen Weißenfels verloren, vorbei auf Rang vier.
Schlechter lief es für BAT Berlin II, die am 7. Spieltag der zweiten Liga Ost eine herbe 0:16-Pleite in Halle kassierten.
TV Lilienthal – BA Tempelhof Berlin 8:9 (0:4, 4:3, 4:2). Tore: 0:1 (5., Inkinen), 0:2 (12., Heitmann), 0:3 (14., Heitmann), 0:4 (17., Kratochvil), 1:4 (25., Bothe), 1:5 (29., Hahmann), 1:6 (31., Heitmann), 2:6 (33., Heike), 2:7 (37, Kratochvil), 3:7 (39., Heike), 4:7 (40., Melde), 4:8 (44., Inkinen), 5:8 (53., Kimmig), 5:9 (54., Inkinen), 6:9 (55., Kimmig), 7:9 (55., Seitz), 8:9 (58., Krieger). Für BAT spielten: Tom Nebe (T), Felix Klein (T), Jan Kratochvil (2+0), Alex Kluge, Henk Nass (0+2), Timo Krohne (0+1), Niels Hauser (0+1), Tim Hahmann (1+1), Marco Erfurth, Kai Inkinen (3+1), Helge Heitmann (3+1), Christopher Bähr.
Foto: BAT-Stürmer Helge Heitmann, hier beim Torabschluss, markierte gegen Lilienthal drei Treffer; by Andreas Schulz.